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Öffentliches Verkehrswesen im Umbruch

Wie wir alle wissen, werden die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro stattfinden. Um so viele Touristen aufnehmen zu können, muss die Stadt viele Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur vornehmen, wie bei den Transportmitteln BRT, VLT Metrô und anderen.


Der BRT könnte eine gute Lösung für den Verkehrsfluss in der Cidade Maravilhosa darstellen. Die offizielle Webseite des BRT Rio informiert: „Die Abkürzung BRT kommt aus dem Englischen und bedeutet Schneller Bustransport. In der Praxis handelt es sich um Gelenkbusse, die in exklusiven Korridoren verkehren und aus diesem Grund eine schnellere Alternative für den Passagiertransport darstellen.”Aber wird der BRT so funktionieren wie versprochen?


Wir haben schon viele negative Berichte über den BRT-Betrieb gelesen, wie zum Beispiel von überfahrenen Kindern und den Schwierigkeiten aufgrund überfüllter Fahrzeuge auf dem Abschnitt der Transoeste. Dieses Transportmittel wurde uns als effizient verkauft und sollte Transportwege, wie von der Barra nach Madureira, in kürzerer Zeit zurücklegen, aber es handelt sich wohl um ein weiteres unerfülltes Versprechen.


Eine andere versprochene und sehnsüchtig erwartete Maßnahme zum reibungsloseren Transport so vieler Menschen betrifft die Metrô. Aber aufgrund der Schwierigkeiten bei der Umsetzung dieser Pläne sowie der hohen Baukosten, wurde der BRT als eine Kompromisslösung bei dem Versuch, den öffentlichen Verkehr zu verbessern, angesehen, solange die Arbeiten an der Metrô nicht abgeschlossen sein sollten.


Leider ist aufgrund der Finanzkrise des Landes die fristgerechte Fertigstellung der bereits begonnenen Bauarbeiten an verschiedenen Orten zu Beginn des großen Ereignisses nicht sichergestellt. Auf diese Weise entstehen Probleme für die Logistik der Spiele, denn die Stadt wird eine große Anzahl von Touristen empfangen und benötigt ein effizientes Transportsystem, um diese Menschenmengen transportieren zu können.


Ein weiterer großer Beitrag zur Verbesserung der Mobilität innerhalb der Stadt ist der berühmte VLT. Die portugiesische Abkürzung bedeutet „Leichtes Schienenfahrzeug”, und es handelt sich um eine Art Straßenbahn. Der VLT soll die Innenstadt mit dem Hafengebiet von Rio de Janeiro verbinden.


Wenn die „moderne Straßenbahn” auf der gesamten vorgesehenen Strecke verkehren sollte (28 km und 32 Haltestellen), wird sie täglich 300000 Menschen transportieren können. Die mittlere Entfernung zwischen zwei Haltestellen beträgt 400 Meter und die Züge sollen Sechs-Minuten-Takt fahren. Das Bauprojekt ist noch nicht abgeschlossen, aber die Kosten werden sich auf 1,157 Milliarden Reais belaufen.


Der VLT soll in drei Teilstrecken freigegeben werden. Die erste ist bereits in Betrieb und verbindet die Praça Mauá mit dem Flughafen Santos Dumont. Das komplette System wird erst im kommenden Jahr fertiggestellt. Gleich am ersten Betriebstag des neuen Verkehrsmittels gab es einen Stromausfall in einem der Züge in der Nähe des Flughafens, aber ansonsten verlief alles reibungslos. Der Fahrpreis des VLT beträgt R$ 3,80 und kann mit dem Bilhete Único bezahlt werden.


Diese großen Baumaßnahmen werden in unserer Stadt anfänglich bestimmt ein gewisses Durcheinander verursachen und erfordern sicherlich einen Gewöhnungsprozess von Seiten der Bevölkerung. Wir hoffen, dass die Modernisierungen auch nach den Olympischen Spielen mit der entsprechenden Wartung beibehalten werden und es sich dabei nicht wieder einmal um herausgeworfenes Geld handelt, um die „Gringos” zu beeindrucken.


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